am Freitag, den 1. Dezember 2023, 11 - 13 Uhr
Private Rooms I und II, Titanic Hotel am Gendarmenmarkt
Französische Str. 30, 10117 Berlin
Mustafa Schoqai (25. Dezember 1890, Auliye-tarangyl, Region Kysyl-Orda in Kasachstan - 27. Dezember 1941, Berlin) war ein bedeutender Politiker und Kämpfer für die Unabhängigkeit sowohl des kasachischen Volkes, als auch anderer Völker Zentralasiens. Vom Bürgerkrieg in Russland bis zum Zweiten Weltkrieg lebte er in Frankreich im Exil, wo er journalistisch und publizistisch tätig war. Während der Sowjetzeit wurde er von der Sowjetmacht der angeblichen Zusammenarbeit mit dem Nazi-Regime in Deutschland und Beteiligung an der Gründung der Ostlegion beschuldigt. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs versuchten die Nazibehörden in der Tat, Mustafa Schoqai anzuwerben, und brachten ihn nach Berlin, um die Ostlegion zu gründen. Das lehnte er jedoch ab, nachdem er Kriegsgefangenenlager besucht und die Brutalität des Naziregimes erkannt hatte. Im Dezember 1941 starb er unerwartet - angeblich an einer durch eine Infektionskrankheit verursachten Blutvergiftung - und wurde auf einem muslimischen Friedhof in Berlin beigesetzt.
Seit der Unabhängigkeit Kasachstans wurde seine Rolle in der Geschichte des Landes neu überdacht, seine publizistische Tätigkeit im Ausland genauer untersucht, wurden Dokumentar- und Spielfilme gedreht und zahlreiche Bücher veröffentlicht. Dazu gehören das Ergebnis langjähriger Forschungen der Philosophin und Diplomatin Dr. Bachyt Sadykowa und Materialien aus europäischen Archiven, Veröffentlichungen von Mustafa Schoqai sowie Erinnerungen seiner Witwe, Maria Gorina-Schoqai. All das vermittelt ein lebendiges Bild des Kampfes für die Unabhängigkeit der Turkvölker und des Lebens und Wirkens von Mustafa Schoqai.
Zum Ausklang der Veranstaltung sind Sie herzlich zu einem Empfang eingeladen.
Wir würden uns sehr auf Ihre Teilnahme freuen und bitten um Ihre Anmeldung an: info@dekasges.de.